Jeder neue Tag beginnt mit meinem Einrasten in das große Schloss.
Ich werde nie behutsam in die Hand genommen, sondern immer und immer wieder geschlagen.
Ich sehe täglich meine Menschen vor mir stehen, wie sie lachen, schreien, weinen, oder einfach nur vor sich hin schweigen.
Ich weiß nicht, was in ihnen vor geht, darf es bei schlechter Laune jedoch immer ausbaden.
Ich bin zur Hälfte im Warmen, jedoch auch zur anderen Hälfte alljährlich Wind und Wetter ausgesetzt.
Manchmal friert es mich, manchmal schwitze ich aber auch.
Den Dank, den ich aber jeden Tag dafür bekomme, dass ich das gesamte Haus so gut es geht sicher halte und niemand Fremden
ungewollt hineinlasse, ist ein Schlag.
Ein Schlag ins Schloss.
An manchen Tagen bekommen meine Menschen Besuch.
Mal lassen sie sie eintreten, mal machen sie mich aber auch nur halb auf, dass sie die vermeidlichen „Gäste“ gleich wieder
wegschicken können.
Komisch, das versteh ich einfach nicht.
Ich bin doch groß und breit genug, dass man mich ganz aufmachen kann?
Menschen, so was Komisches.
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