Getrennte Wege gehen

Mit dem ersten, durchdringenden Klingeln meines Weckers war mit schlagartig klar, dass heute genau dieser Tag war, vor dem mir schon seit langer Zeit graute. Es war Zeit, eine Entscheidung zu treffen, die mir wirklich sehr schwerfällt. Immer wieder hatte ich Argumente gesammelt, die dafür und dagegen sprechen...

Nie hätte ich für möglich gehalten, dass diese Sache so eine Flut an Emotionen in mir auslösen würde. Ich weiß noch, als ob es gestern gewesen wäre, als ich dich das erste Mal gesehen habe – ich kann mich noch genau daran erinnern, welche Gedanken mir durch den Kopf gegangen sind. Letztlich hab ich mich für dich entschieden – mit allen Konsequenzen – und ich muss ehrlich sagen, ich hab diese Entscheidung niemals ernsthaft bereut. Du hast mir immer genau die Sicherheit gegeben, die ich gebraucht habe und du bist, gemeinsam mit mir, durch Dick und Dünn gegangen. Unsere gemeinsamen Reisen durch Australien, Irland, Rom und Dubai werden mir für alle Zeiten in bester Erinnerung bleiben. Wir hatten so eine gute Zeit zusammen und ich habe mich mit dir immer so nah und mich bei dir geborgen gefühlt. Wir waren unzertrennlich, ein gutes Team auf Schritt und Tritt, beinahe zu perfekt, um wahr zu sein. Trotzdem ist es nun an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung für eine Zukunft ohne dich, auch wenn ich mir das gerade noch nicht so richtig vorstellen kann. Doch von weitem hör ich schon das Fahrzeug heranfahren und ich weiß, es ist Zeit sich zu trennen.

Ich bring dich raus, drück dich nochmal zum Abschied und lasse dich zurück, während ich allein nach drinnen gehe.

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