Ich war ja seit einigen Jahren Single ...
Nicht, dass mich das gestört hätte, ich hab mich e i g e n t l i c h gut in dieser Situation eingelebt.
Da hat man keine Verpflichtungen, muss nicht auf den Geburtstag der Tante Gisela seiner Freundin und man muss auch nicht Rücksicht nehmen auf die richtige Zahnbürste im Bad und ob sie den Kaffee mit Milch und Zucker oder ohne trinkt. Es gibt auch keinen Streit darüber, was abends im Fernseher läuft oder wie lange man bei Kumpels abhängt. Und die heilige Ordnung in der Wohnung kommt auch nicht durcheinander. E i g e n t l i c h... hatte ich mir das so vorgestellt: Eines Tages treffe ich eine, die mich umhaut. So, wie es bei Fränkie und Laura war. Er – vorher überzeugter Vollblutsingle und gefühlt jeden Abend auf der Piste – jetzt ein wegen ihr zum Veganismus mutierter Wollsockenliebhaber, der Babymodenkataloge wälzt. Neeeeeiiiinnnn, soweit kommt’s bei mir niiiieeee!
Gut... ich würde ganz zwanglos jemanden kennenlernen und mich vielleicht auch verlieben. Aber ganz bestimmt nicht meine Eigenarten und Gewohnheiten aufgeben! Nein! Nie!... Ganz sicher nicht 😉
Natürlich träumt man manchmal von einer Partnerschaft, wie schön es wäre, abends oder an den Wochenenden irgendwas Gemeinsames zu unternehmen, jemanden zu haben, dem man seine Sorgen erzählen kann...
Aber nein.
„Ich glaub, ich bin einfach noch nicht bereit für das alles“, hab ich gedacht – e i g e n t l i c h...
Was soll ich sagen?... Ein Anruf einer Bekannten: „Komm doch mal vorbei! Hier ist wer, den du kennenlernen musst.“ Ich hin – hallo – WOW! Jetzt teilen wir uns das Bad und manchmal auch das Schlafzimmer, ich mach mir beim Einkaufen Gedanken, was sie wohl heute gerne mag und komm nicht mehr spät nach Hause.
Das geht mir jetzt echt zu schnell... e i g e n t l i c h
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