Neue Gesichter, naja halbe Gesichter, hm eher Augenschlitze, wie Raubkatzen sind sie vor mir
versammelt und blicken empor. Zu Beginn noch summend wie Insekten und nun schweigend wie
gefrorenes Eis auf dessen blanken Oberfläche ich bloß mein Spiegelbild zu sehen vermag.
Ich mag es zwar mich zu sehen, doch bin ich nicht hier um ausschließlich mich zu sehen, sondern
auch die jungen Menschen vor mir.
Mit Eifer und Bemühung stürz ich mich in die allgegenwärtige Herausforderung! Nehme Zeit, Geduld,
Kraft, direkte Worte und noch mehr Zeit in Anspruch.
Teile aus von meinen Gaben und sehe nicht mehr als, wenn überhaupt, kleine Sprossen wachsen aus
dem von mir so reich ausgesäten Boden.
Sollte ich wirklich anstatt Zucker, Peitsche benutzen?
Sollte ich wirklich den Daumen für mein Bild über diese jungen Menschen, wie damals Caesar, nach
unten senken?
Die Chancen sind vergangen, sowie einst die Sklaverei, meint man denken zu dürfen, sich dem Ende
neigte.
In Ketten sehe ich sie dennoch vor mir,
ihr Geist ist gefangen im Raum der Illusion des Opfers.
Gefangen in der Unterwürfigkeit Autoritäten gegenüber.
Gefangen im starren hetzen nach Perfektion.
Gefangen im System der Zeit.
Gefangen.
Lebt doch frei!
Befreit euch von den selbst geschmiedeten und angelegten Ketten.
Stille.
Angereichert mit dem Frust, der Wut und dem Unverständnis
diesen ausgesprochenen Worten gegenüber.
Es sind Katzen, die weiterhin mit einem Wollknäuel spielen möchten.
„Gut, dann machen wir weiter im Text. Ja bitte, Sie da hinten."
Autorin: jojobunt
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